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d a n k e

Ich habe Jahrgang 68 und bin eine OK-Frau.

Den grössten Teil meines Lebens lebte ich mit der Vorstellung, ich würde dereinst Kinder haben.
... wenn ich mich denn mal erwachsen genug fühle.
... und wenn ich dann noch den passenden Mann getroffen habe.

Ende 30 begann ich zu daran zu zweifeln, dass sich meine Vorstellung noch verwirklichen würde. Erstaunlicherweise fand ich das nicht besonders tragisch. Ich begann mich zu fragen, ob die Vorstellung von mir als Mutter lediglich ein übernommenes Bild ist, das nicht meinen Wünschen entspricht.

Als wieder einmal eine Freundin schwanger wurde, stimmte mich dies jedoch traurig. War das ein Hinweis darauf, dass ich vielleicht doch einen unbewussten Kinderwunsch verdrängte?

Mit der Unterstützung eines Therapeuten ging ich der Frage auf den Grund. Ich fand heraus, dass ich vielmehr um die Freundschaft trauerte. Mehrmals hatte ich die Erfahrung gemacht, dass Freundschaften versandeten, wenn Freundinnen Mütter geworden waren.

Der passende Mann, den ich mit gut 40 traf, wusste klar, dass er nicht Vater werden will. Damit beseitigte er meine Ambivalenzen. Von da an konzentrierte ich mich auf die Vorteile des Lebens als OK-Frau statt mir weiterhin die Frage zu stellen, ob ich nicht vielleicht doch Kinder gewollt hätte.

In meinem Freundinnenkreis hatten viele Frauen an der Thematik sehr viel schwerer zu kauen.
Mir wurde es ein Anliegen, sie in dieser umtriebigen Zeit zu unterstützen.

Ich wollte ihnen Frauen ohne Kinder vorstellen, die uns mit ihren Lebensentwürfen zeigen, dass Frau auch ohne Kinder ganz Frau sein (und ein ganzes Leben lang bleiben) kann.
So entstand einerseits das Das Buch Kinderlos bleiben? Auch OK und andererseits die Idee für diese Plattform im Internet. Ziel dieser Website und meines Engagements ist das Etablieren einer Haltung in der Gesellschaft, die den kinderlosen Lebensstil als gleichwertig gegenüber dem von Eltern anerkennt.

Seit ich da beschäftige ich mich mit allen Facetten des Kinderwunsches: dem unerfüllten, dem nicht vorhandenen und dem ambivalenten.

Dabei lernte ich, dass er die meisten Frauen umtreibt.
Sogar die, die eigentlich wissen, dass sie keine Kinder möchten. Der gesellschaftliche Status dieses Wunsches lässt sie an ihren eigenen Empfindungen zweifeln.
Gespräche im Freundes- und Familienkreis schaffen oft mehr Verwirrung als Klarheit – unbewusst beeinflusst das Gegenüber mit seiner Haltung.

Im Gespräch mit mir erlebt manch eine Frau zum ersten Mal jemand, der sie ganz so sein lässt wie sie ist. Mir ist es herzlich egal, ob sie OK-Frau bleibt oder Mutter wird – für mich ist nur wichtig, ihr all das zu geben, was sie braucht, um herauszufinden, was sich für sie tatsächlich am besten und passendsten anfühlt und sich dann so entscheiden kann, dass es ihr nachhaltig gut geht dabei.

Seit 2012 biete ich professionelle Begleitung bei Prozessen der Persönlichkeitsentwicklung an – zum Beispiel, wenn es beim unerfüllten Kinderwunsch darum geht, die Essenz dieser Sehnsucht zu entdecken. Im Gegensatz zum Wunsch selbst kann die Essenz erfüllt werden. Und das fühlt sich fast eben so gut an.

Die schwierige Situation der unfreiwillig kinderlosen Frauen hat mich dazu bewogen, einen Workshop für OK-Frauen zu entwickeln, der ein erster Schritt dazu ist, mit dem OK-Status Frieden zu schliessen und sich auf den Weg zu einem erfüllten Leben auch ohne Kinder zu machen.

Im Juni 2019 hat mich Carola Schneiders für ihren Online-Kongress "alleine glücklich sein" interviewt. Das Interview kannst du dir exklusiv hier ansehen.

In ihrem Podcast Expectations haben mich Rahel Perrot und Katrin Schmitter interviewt.

Noch mehr zu meinem Hintergrund erfährst du hier.



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    Regula

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