10. Juli 2024 – Klar geht das zusammen!


Blog abonnieren
Die Macherinnen vom Podcast "Expectations", Rahel Perrot und Katrin Schmitter haben vergangenen Samstag die Leute, welche sie bisher interviewt haben, dazu eingeladen, sich in Bern live zu begegnen.

Nebst einem gemeinsamen Mittagessen war zwischen zwei Regengüssen auch ein Eis aus der Gelateria drin und ein bisschen "Plegärä" auf einem Holzsteg im Freibad Marzili an der Aare.
(Leider war ich die einzige, die Lust auf einen Aareschwumm hatte.)

Aber ich war bestimmt nicht die einzige, die nach den gemeinsam verbrachten Stunden mit der Absicht heimging, sich die Folgen der anderen Anwesenden nochmals anzuhören, bzw. sie mir erstmals anzuhören, wenn ich das noch nicht getan hatte.
Damit habe ich schon angefangen. (Und du kannst den Trailer gleich hier hören)

Die angenehme Stimmung und bereichernden Gespräche sind ein Phänomen, das ich auch an den OK-Frauen-Treffen oft beobachte:
Menschen, die einander vorher nicht gekannt haben, verwickeln sich auf Grund einer lebensprägenden Gemeinsamkeit rasch in engagierte Gespräche. Ein unterschwelliges Gefühl von Verbundenheit breitet sich aus.
Auch hier war das so, am liebsten hätte ich überall gleichzeitig mithören wollen.

Rahel und Katrin sind für mich nur schon daher eine besondere Kombination, weil die eine von ihnen geplant und die andere ungeplant kinderfrei ist.
Mit ihrem Podcast wollen sie denn auch bewusst eine Brücke schlagen zwischen diesen beiden Gruppen – ein Anliegen, das wir teilen.

In der Facebook-Gruppe für OK-Frauen wurde schon mehrmals geäussert, es sei schwierig, dass die Gruppe gemischt ist. Manchmal sagt das auch jemand an einem OK-Frauen-Treffen.
Man könne so nicht frei reden, sondern müsse immer aufpassen, nicht diejenigen zu verletzen, die sich in Bezug auf den Kinderwunsch auf dem genau entgegengesetzten Pol befinden.

Vor allem freiwillig Kinderlose äussern diese Befürchtung.
Von ungewollt Kinderlosen höre ich eher, dass sie es als Horizonterweiterung erleben, sich mit Frauen auszutauschen, die genau das Leben gewählt haben, in dem sie selbst zu ihrem Leidwesen gelandet sind.

Deshalb habe ich Rahel gefragt, wie es ihr damit geht – ob sie als geplant Kinderfreie nie das Gefühl hatte, sie dürfe nicht offen sein, weil sie damit ihre Freundin Katrin verletzen würde.
Sie meinte, dass das für sie nie ein Problem war, weiss aber, dass das in der Facebook-Gruppe manche anders erleben.

"Wichtig scheint mir, dass wir beim Kommentieren - und auch sonst im Austausch untereinander - nicht meinen, wir seien "doch nur ehrlich", wenn wir im Grunde aber bloss respektlos und frech sind.

Wir können offen und ehrlich sein ohne einander zu verletzen. Dies bedingt, dass wir einander wirklich zuhören und bei "schwierigen" Gefühlen bei uns selbst bleiben.

Die Gegenseite "runterzumachen", nur um sich für einen Moment besser zu fühlen, das bringt uns Menschen ohne Kinder nicht weiter."


Diese Worte fand ich so treffend und wahr, so einfach und einleuchtend, dass ich sie unbedingt hier teilen will.
Ich finde, sie könnten jedes Mal zitiert werden, wenn jemand findet, freiwillig und ungewollt kinderlos sollten einfach besser je unter sich bleiben.

Übrigens – ich hatte einen super Nachmittag!
Danke Rahel und Katrin für die Idee und das Organisieren der Live Begegnung und DANKE für euren Podcast – ich kann ihn einfach nur empfehlen.





Zurück zur Übersicht

Kommentar hinzufügen