18. Dezember 2018 — Bewusst kinderlos und unfreiwillig kinderlos — wie geht das zusammen?


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Ich bin so naiv — man könnte auch sagen: hoffnungsvoll und positiv — und bringe diese beiden Gegensätze zusammen. Zum Beispiel bei den OK-Frauen-Treffen in St. Gallen. Oder in der geschlossenen Facebook-Gruppe "OK-Frauen". Auch auf kinderfreilos.ch spreche ich beide an.
Schliesslich verbindet uns das kinderlose Leben.
Das heisst, ein Leben abseits der gesellschaftlichen Norm und vom viel gepriesenen Ideal der Kleinfamilie. Unsere Lebensform stellt uns ein wenig an den Rand der Gesellschaft und konfrontiert uns mit Fragen, erstaunten Blicken und Vorurteilen. Das trifft uns beide, ganz unabhängig davon, weshalb wir kinderlos leben.

Manchmal wird angezweifelt, ob das gut gehen kann, die beiden "Lager" zu kombinieren.
Klar ist es ein Gegensatz: Die einen verzehren sich genau nach dem, worauf die anderen noch so gerne verzichten.
Tatsächlich können wir die Wünsche der anderen nicht wirklich nachvollziehen.

Wie begegnen wir dem?
Verständnis aufbringen können wir trotz entgegengesetzter Vorlieben.
Um für eine mir fremde Neigung Verständnis aufzubringen, muss ich sie nicht nachvollziehen können. Ich kann dem Mensch, der sie hegt, einfach respektvoll begegnen und seine Gefühlen ernst nehmen.
Das bedeutet nicht, dass ich mich verstellen muss, denn Ehrlichkeit muss nicht verletzend sein.
Verletzend wäre es, wenn ich mich über die Gefühle lustig mache, die mir fremd sind. Oder mich abschätzig über sie äussere.

Stattdessen kann ich nachfragen, um das Fremde besser zu verstehen.
Mit echtem Interesse nachfragen. So dass ein unvoreingenommener Austausch darüber entsteht, wie das OK-Frauen-Leben für jede einzelne von uns ist.
Wir können beschreiben, wie es uns selbst geht und zuhören oder lesen, wie es anderen geht.
Verstanden werden können wir nur, wenn wir uns zeigen.

Hilfreich ist dabei sicher eine gute Portion Achtsamkeit und Respekt.
Und ein offener Austausch über die Fragen:
Was vertragen wir voneinander und was verletzt?

Oder wie seht ihr das, bzw. wie erlebt ihr Begegnungen und Gespräche mit der "anderen" Seite?

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