26. Februar 2019 — Eine Frage der Haltung


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trotz unerfülltem
Kinderwunsch?

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Eine besonders beeindruckende Stelle aus dem Buch, das ich hier kürzlich erwähnt habe, ist die von "Lenny". Er ist einer der Menschen, bei dem keine Kinder am Sterbebett standen, obwohl er welche hatte. Doch 3 davon waren vor ihm gestorben und die einzig überlebende Tochter lebte auf einem andern Kontinent.

Bewundernswert wirkte auf mich seine Lebenseinstellung. Trotz mehrerer Schicksalsschläge sprach er immer wieder davon, ein gutes Leben gehabt zu haben. Seine Eltern hatte er schon als Teenager verloren und seine Geschwister starben ebenfalls früh oder zogen weit weg.
Sein grösstes Glück war seine Frau, die er mit 22 kennengelernt hatte. Sie starb vor ihrem 50. Lebensjahr. Trotzdem sagte er: "Ich habe die Liebe kennengelernt, und die Liebe ist in all diesen Jahren nicht einen einzigen Tag weniger geworden."

Welch gutes Leben er gehabt habe, betonte er immer wieder, bevor er selbst starb.
Damit ist er ein wunderbares Beispiel dafür, wie sehr es eine Frage der Haltung sein kann, wie man sein eigenes Leben wahrnimmt. Nicht dass das für ihn eine Selbstverständlichkeit gewesen wäre. Nachdem er seinen Schmerz einige Jahre mit Arbeiten betäubt hatte, machte er auf den Rat seiner Tochter hin eine Therapie.

Diese Geschichte ist für mich eine Hoffnungsgeschichte, wenn es darum geht, Dinge anzunehmen, die man sich anders gewünscht hat. Ein Beispiel dafür, dass es möglich ist, dass es Wege gibt. Da fielen mir auch die Frauen ein, die sehr gerne Mutter geworden wären, doch das Leben hielt für sie eine andere Realität bereit.
An dieser Stelle: Hut ab vor euch allen, denen es gelingt, trotzdem sagen zu können: "Ich habe ein gutes Leben."

Und all denen, die das noch nicht sagen können, möchte ich mit dieser Geschichte ein Stück Kraft und Hoffnung geben. Es ist nicht immer möglich, ein Kind zu bekommen. Aber es ist trotzdem möglich, ein gutes Leben zu haben. Es ist kein Zuckerschlecken, dahin zu kommen, aber es ist möglich. Vielleicht mag die eine oder andere von euch, die diesen Weg gegangen ist, davon berichten, was ihr dabei geholfen hat?

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